Vereine wollen mehr Informationen – Kritik an Standgebühren
Im dritten Versuch soll es mit dem Stadtfest 2023 endlich klappen. Doch die Vorbereitungen der Stadt stoßen bei den Vereinsvertretern der Talstadt teils auf Kritik.
Sulgen – Gemäß einer Redensart soll es beim dritten Anlauf endlich mit dem Stadtfest in Schramberg klappen. Der Termin ist schon mal auf den 17. und 18. Juni 2023 fixiert. Der Stadtverband Kultur hat dazu jüngst zu einer Infoveranstaltung ins Gasthaus Kreuz eingeladen, bei der Abteilungsleiterin Marketing und Tourismus, Ayline Schirling, den Vereins- und gewerblichen Vertretern die Rahmenbedingungen vorstellte. Eine solche Veranstaltung hatte es schon 2019 und 2021 gegeben. Zuerst wegen der Corona-Pandemie, dann wegen zu geringer Beteiligung der Vereine war das Stadtfest zweimal abgesagt worden.
Wie 2022 bisher gezeigt habe, seien größere Feste trotz Corona wieder möglich. Um das Stadtfest feiern zu können, brauche es das Mitwirken der Vereine und anderer Anbieter. Wer wolle, könne schon seine Zusage abgeben. Die Stadt plane zwei Bühnen, eine am Rathaus und eine an der Kirche St. Maria. Die verbindliche Anmeldung müsse bis zum 10. Dezember vorliegen, damit die Stadt in die konkrete Planung einsteigen kann. Weil sie Ende September in Mutterschutz gehe, müssten spätere Zusagen an ihre Vertreterin Andrea Müller gesendet werden, erklärte Schirling.
Nach Cotone erst „wieder finden“
Peter Schimak vom Kinderschutzbund sagte, sein Verein müsse sich nach Corona erst wieder finden und könne noch keine Zusage geben. Weil auch andere Vereinsvertreter sich ähnlich äußerten, verwies Mirko Witkowski auf das Stadtfest in Hornberg. Dort habe es Vereine gegeben, die nur an einem Tag teilgenommen hätten. Dies sah Schirling aus organisatorischen Gründen schwierig. Beim Weihnachtsmarkt werde so praktiziert, funktioniere aber nicht gut, weil sich die Vereine jeweils den besten Tag aussuchten und dann Lücken entstünden.
Zur Frage zu den Standgebühren erinnerte Schirling an ein Schreiben, das den Vereinen vor drei Monaten zugeschickt worden war. Demzufolge brauchen jene, die sich am Rahmenprogramm beteiligen, keine Standgebühren zahlen. Bis neun Kilowatt Strom sind kostenfrei.
Konzept gefordert
„Wir werden Anfang Oktober nochmals abfragen, wer dabei ist. Bis dahin brauchen wir Planungssicherheit“, betonte sie erneut. „Was bietet die Stadt?“, wollte Jochen Buhr von der Tösvereinigung wissen. Die Stadt, so Schirling, kümmere sich um Rahmenprogramm, Infrastruktur mit Strom, Wasser, WC und Bands. Dies war Buhr zu wenig, er forderte ein Konzept, das den Vereinen vorgelegt werden soll. So könne jeder Verein mitteilen, wozu er bereit sei und es bestünde keine Gefahr, dass Vereine das Gleiche anböten.
Konzept von der Verwaltung gefordert
Jo Glaser von der Musiker-initiative Schramberg (MIS) kritisierte: „Ich finde es schwach, dass man bisher nur dürftige Informationen erhalten hat, was die Stadt vorhat. Wenn am Rathausplatz eine gute Band spielt, hat sich das mit einer zweiten Gruppe bei der Kirche erledigt. Dies müssen die Vereine wissen.“
„Kleiner heißt ja nicht schlechter“
Laut Schirling hatten sich für das Stadtfest 2022 nur 20 Vereine angemeldet, was bekanntlich zur Absage geführt habe. Beim letzten Stadtfest 2017 hätten sich rund 50 Vereine und Organisationen beteiligt. Glaser wollte die Ausrichtung nicht an der Anzahl der beteiligten Vereine ausmachen. „Ein Stadtfest kann auch mit zehn Vereinen veranstaltet werden. Kleiner heißt ja nicht schlechter. Was der RV Edelweiß Sulgen aus dem Boden gestampft hat, da gehe ich in die Knie“, lobte er. Weil weitere Vereinsvertreter ähnlich argumentierten und die Standgebühren für Diskussionen sorgten, schlug Schirling vor: „Wir erstellen ein Konzept und schicken es den Vereinen zu. Dann kann uns jeder mitteilen, was er machen will. Die Gebühren müssen intern geklärt werden.“